Projekt Beschreibung

Sommer – die Zeit der Sinne

Sommerfrische

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser
Weil`s wohltut, weil`s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir,
dann spiel, was dir kommt.Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.                                             Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Liebe Heilpflanzeninteressierte,

Sommer – welche Wonne, wenn er wirklich stattfindet, zumindest so, wie dieses Jahr hier in Freiburg!

Das Gedicht von Joachim Ringelnatz vermittelt ein wenig von der südländisch anmutenden Unbeschwertheit, vom durchsonnten und durchwärmten Lebensgefühl, das auch bei uns in der Heilpflanzenschule in den letzten intensiven Wochen alles beschwingt hat.

Intensiv und mit viel Freude verbunden daher, weil viele unserer Seminartage aufgrund ihrer Thematik nur im Sommer stattfinden, wenn alles blüht und wächst. Gleichzeitig bereiten wir in dieser Zeit das Programm für das kommende Jahr vor. Ende Juli mußte alles fertig sein und bald geht’s zur Druckerei, damit es rechtzeitig Anfang September in Euren und Ihren Briefkästen liegt. (Falls das nicht der Fall sein sollte, bitte melden, vielleicht haben wir eine noch nicht aktualisierte Anschrift im System oder die Post ist auf dem langen Weg von der Druckerei über den Versanddienst und die Post bis zu Euch verlorengegangen – was glücklicherweise nur selten vorkommt.)

Sommerferien – ein  Zauberwort, das die letzten Tage geprägt hat! Die Freude auf einen Monat lang Sieben-Tage-Woche (diesmal) zu Hause, die Freude auf das Schaffen im eigenen Garten, den wir dann wieder mit mehr Zeit und Muße gemäß unseres großen Vorbildes, des „Hortus insectorum“ von Markus Gastl weiterentwickeln wollen.

Dieser Hortus insectorum und sein Netzwerk mit einer Vielzahl von weiteren naturnahen Gärten war eine Entdeckung auf dem 1. Baden-Württembergischen Wildkräutertag in Schwäbisch Hall. Wer mehr über die Umsetzung dieses großartigen Projektes erfahren will, findet unzählige Informationen unter www.hortus-insectorum.de.
Auch im Team der Heilpflanzenschule sind einige begeistert von der Idee des „Hortus insectorum“. Sie graben seitdem ihre Gärten um, schaffen Magerwiesen, hängen  Insektenhotels auf, stellen Pflanzen zusammen, die mit ihren Blüten vom frühen Frühling bis in den späten Herbst Nahrungsquelle für viele Insekten sein werden – es ist unglaublich faszinierend und lässt einen nicht mehr los!

Nun wünschen wir Euch viel Freude mit unserem Rundbrief, eine frohe und schöne Zeit mit noch reichlich Sommersonne, die uns dann, in unseren Herzen gespeichert, durch den Winter begleiten wird!

Herzlichst

Cornelia und Joachim Stern mit dem Team der Freiburger Heilpflanzenschule!

Neues Kursprogramm 2016

Nun ist unser Programm für das nächste Jahr fertig zusammengestellt. Nächste Woche geht es an die Druckerei und in der ersten Septemberwoche wird es per Post an alle interessierten Heilpflanzenbegeisterte, die in unserer Adresskartei stehen, verschickt

Es gibt wieder eine Reihe interessanter Seminare und Ausbildungen, in deren Zentrum wie immer die Liebe zu den Heilpflanzen steht! Zudem decken sie eine Fülle von Themen ab und wir hoffen, es ist für jeden etwas Passendes dabei.

Wir haben für das Programm 2016 die Königskerze als Titelpflanze gewählt. Nach der blauen Wegwarte 2014 und der roten Kapuzinerkresse 2015 leuchtet Verbascum uns mit ihren goldgelben Blüten entgegen. Königlich aufrecht steht sie in unserem Heilpflanzengarten und speichert Licht für die dunklen Wintertage.
Licht, Sonne, Wärme, goldgelb – all das gehört unzertrennlich zur Königskerze. Sie steht fest in ihrer Mitte, ist gut verwurzelt und trotzt aufrecht allen Stürmen.
Und genauso gut fühlen wir uns in der Zwischenzeit mit unserer Heilpflanzenschule und dem Team verwurzelt und sind glücklich, daß uns die Heilpflanzen dabei unterstützen und uns so viele heilpflanzenbegeisterten Menschen begleiten!

Wir freuen uns jetzt schon, wenn wir das neue Programm gedruckt in Händen halten werden! Aber noch mehr freuen wir uns auf auf die Dozentinnen und Dozenten im kommenden Jahr – und natürlich am meisten auf Sie!

Buchbesprechung: „Grundkurs Pflanzenbestimmung“ von Rita Lüder

Hinter der schier unendlich erscheinenden Vielfalt der Pflanzen, die uns begegnen, wenn wir mit offenen Augen durch Wälder und Wiesen wandern, steht eine Systematik. Sie ermöglicht, praktisch jedes Kräutlein am Wegesrande zu bestimmen. Das klassische Hilfsmittel dafür ist der „Schmeil-Fitschen“ (Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder: Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen). Rein textlich, ohne Fotografien und nur mit Skizzen in Schwarz-Weiß zu einzelnen charakteristischen Merkmalen gelangt man damit im Ausschlußverfahren schließlich zum Namen der gefundenen Pflanze.

Ein solches, rein wissenschaftlich ausgerichtetes und damit eher „trockenes“ Bestimmungsbuch ist für den, der mit der Pflanzensystematik (noch) nicht vertraut ist, wahrscheinlich ein Buch, das man in die Ecke legt (und vergisst)! Um aber auch dem interessierten Laien einen Zugang zu diesem eigentlich wertvollen, inzwischen in der 95. Auflage vorliegenden Werk zu ermöglichen, hat die Biologin Rita Lüder den „Grundkurs Pflanzenbestimmung – Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene“ verfaßt. In dieses, über fünfhundert Seiten umfassende Buch fließt neben ihrem immensen Fachwissen die Erfahrung aus über 10 Jahren Unterricht zur Pflanzenbestimmung und -verwendung ein.

Dieser „Grundkurs Pflanzenbestimmung“ versetzt in die Lage, rund sechshundert der häufigsten Pflanzenarten relativ schnell zu bestimmen und wer sich mit diesem Buch fit gemacht hat, der kann auch mit dem „Schmeil-Fitschen“ gut und erfolgreich umgehen.

Mit dem Titel dieses Werkes offenbart sich aber nicht annähernd, welchen Wissensschatz Rita Lüder auf über fünfhundert Seiten zusammengetragen hat:
Die ersten knapp hundert Seiten führen umfassend in den Bauplan der Pflanzen ein, in die Standortthematik, konzentriert in die wichtigsten Wirkstoffgruppen und auch Hinweise auf Sammeln und Nutzen der Wildpflanzen fehlen nicht. Sodann werden die Bestimmungsmerkmale detailliert erläutert und auf Irrtümer und Fehlerquellen verwiesen, die beim Einstieg in die Pflanzenbestimmung häufig passieren.
Auf weiteren über dreihundert Seiten sind die Charakteristika der vierzig wichtigsten Pflanzenfamilien beschrieben und zu den jeweils häufigsten Arten aus jeder Familie ist ein, mit detaillierten Fotos versehener Bestimmungsschlüssel dargestellt.

Zahlreiche Literaturhinweise und ein ausführliches Schlagwortverzeichnis runden den „Grundkurs Pflanzenbestimmung“ ab. Trotz seines Umfanges ist dieses Buch rucksackgeeignet und erscheint – gemessen an der Informationsfülle – mehr als preiswert und so auch interessant für pflanzenbegeisterte Menschen, die (zunächst) nicht vorhaben, das Bestimmen von dem, was da grünt und blüht, zu erlernen. Denn Rita Lüder ist nicht nur eine exzellente Biologin und Botanikern, sondern auch eine Frau, die mit dem Reichtum, der Schönheit und den Wundern der Natur tief verbunden ist, sie mit allen Sinnen wahrzunehmen weiß. Und das strahlt durch ihr gesamtes Buch hindurch!

Rita Lüder: Grundkurs Pflanzenbestimmung / Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene
7. Auflage, Verlag Quelle & Meyer, ISBN 978-3-494-01615-3,
€ 19,95

In letztes Zeit haben wir auch ein wenig unsere Webseite „Freiburger Heilpflanzenschule“ erweitert.
Nun findet man den eindrucksvollen Film von SWR-Fernsehen auch hier aufgeschaltet. Als vor einem Jahr der Redakteur des SWR anfragte, ob wir uns an einem Film über Menschen, die sich mit Heilpflanzen beschäftigen, beteiligen würden, haben wir zugestimmt – nicht ahnend, was dieser Film alles bewirken würde. Nach zwei intensiven Drehtagen dauerte es einige Monate, bis der Film dann an Ostern 2015 erstmalig gesendet wurde – wir hatten es schon fast vergessen. 🙂
Was daraus entstanden ist, hat uns sehr berührt: ein Teil handelt von der Freiburger Heilpflanzenschule und um das Wissen über Heilpflanzen. Ein weiterer Teil zeigt die Arbeit von den Kräuterfrauen, die sich im Projekt „Kräutermanufaktur“ (www.kraeuterland-bw.de) zusammengefunden haben. Mit viel Liebe und Herzblut stellen sie nun Teedrogen her in einer Qualität, wie sie unser Dozent Rudi Beiser mehr als 20 Jahre mit seiner LaLuna Kräutermanufaktur geschaffen hat.  Auch in diese Arbeit bekommt man über den Film einen schönen Einblick. Und last but not least rundet Uta Reese, die autark auf ihrem Bauernhof Häusleberg im Schwarzwald lebt, das Thema „Kräuterfrauen im Schwarzwald“ wunderbar ab.
Wer diesen halbstündigen Film verpasst hat oder wer gerne noch mal in die schönen Bilder eintauchen möchte, hat nun auf unserer Webseite die Gelegenheit (https://heilpflanzenschule.de/film-swr)!

Als zweites sind man nun neu auf unserer Webseite in der Menuleiste unter dem Begriff „Fachartikel“ sämtliche Artikel, die von unseren Dozenten in der Deutschen Heilpraktiker Zeitschrift (DHZ) erschienen sind, aufgeschaltet. Darunter finden sich viele Artikel über verschiedene Heilpflanzen, über Therapiemöglichkeiten, Rezepte und vieles mehr. Die Artikel können auf der Webseite direkt gelesen werden oder auch als pdf in bester Druckqualität auf den eigenen Rechner geladen und bei Bedarf ausgedruckt werden.
Wir danken der DHZ für dieses großzügige Entgegenkommen und wünschen viel Freude beim Lesen!

Schmückende Heilkräuter

Wir freuen uns sehr, dass seit kurzer Zeit im Praxisflur der Heilpflanzenschule diese schöne Vitrine hängt, in der der besondere Silberschmuck von Martina Kraus sich präsentieren darf!
Martina Kraus gehört zu den vielen Menschen, die hier die Grundausbildung absolviert haben und über die Projektarbeit einen neuen (oder zumindest anders verlaufenden) Lebensweg gefunden haben.
Ihre Arbeit als angestellte Goldschmiedin fand Martina zunehmend unbefriedigend – es fehlte ihr die Freiheit, eigene Ideen umzusetzen und Materialien zu verwenden, die unter menschengemäßen Arbeitsbedingungen gewonnen werden – anders als das häufig bei Gold und Diamanten der Fall ist.
So hat ihre zweite Liebe – die Liebe zu Pflanzen – Martina an die Freiburger Heilpflanzenschule geführt. In ihrer Jahresarbeit beschäftigte sie sich intensiv mit dem Thema „Schmückende Heilkräuter“ – wie haben sich Menschen im alten Ägypten bis hin ins 21. Jahrhundert mit Kräutern geschmückt, was gab es für Riten, welche Pflanzen wurden verwendet usw. Angeregt durch diese Arbeit begann Martina die ersten eigenen Schmuckkreationen zu schmieden. Vorbilder waren dafür Blätter, Blüten, Früchte aus dem Reich der Heilpflanzen. Und kaum fertig fanden diese sogleich neue Besitzer, einige davon waren ihre Kolleginnen aus der Ausbildung.
Dieses Erlebnis hat Martina so sehr erstaunt und beeindruckt, dass sie nach einiger Zeit den Entschluss fasste, ihre Arbeit als Goldschmiedin auf neuer Grundlage weiterzuführen – nun als selbstständige Künstlerin und nur noch mit Materialien, deren Quellen sie genau kannte und vertrauen konnte. Damit begann eine neuer Lebensabschnitt! Und heute können die schönen Silberkreationen auf Martinas Webseite www.schmueckende-heilkraeuter.de bestaunt und auch bestellt werden.
Wie es die Geschichte von Martina so berührend zeigt, können sich immer wieder neue Möglichkeiten im Reich der Heilpflanzen zeigen – oft dann, wenn man sie gar nicht erwartet. Und wir, wir freuen uns jedes Mal, wenn wir den schönen Schmuck als Ring, Kette, Ohrhänger an unseren Kursteilnehmerinnen entdecken!

Achillea-Garten – Auszeichnung der UN-Dekade für biologische Vielfalt

Der benachbarte Achillea-Garten, den wir so gerne für unsere kleinen Exkursionen aufsuchen, der uns immer wieder mit seiner wohltuenden und entschleunigenden Atmosphäre begeistert und mit dessen Team wir freundschaftlich verbunden sind, hat eine bedeutende Würdigung erhalten: die Auszeichnung als offizielles Projekt der UN-Dekade für Biologische Vielfalt.

Denn der Achillea-Garten beherbegt auf seiner ca. 3.000 m² großen Fläche nicht nur unzählige Heilpflanzen, sondern auch viele rar gewordene Wildpflanzen, die wichtige Futterpflanzen für die ebenfalls selten gewordenen Schmetterlinge, Wildbienen, Käfer und andere Insekten darstellen. Der große Naturteich bietet Lebensgrundlage für Molche und farbenfrohe Libellen und im Frühling  finden sich da unzählige Frösche und Kröten zur Paarung ein, so dass es jeweils bald danach nur so von kleinen Kaulquappen wimmelt. Auch Zauneidechsen, Blindschleichen sowie Ringelnattern haben hier ein Zuhause gefunden.

Dieser Garten konnte sich nur so als Gemeinschaftsprojekt dieses tollen Teams entwickeln, weil Austausch und die gemeinsame Freude an der Natur neben der gärtnerischen Arbeit viel Raum haben.

Wir gratulieren herzlich und sind glücklich, dass Ihr unsere Nachbarn seid!

Weitere Informationen über den Achillea-Garten finden sich unter www.heilpflanzengarten.net.

Wir machen Ferien!

Vom 3. August bis zum 1. September 2015 machen wir Ferien – die Schule bleibt in dieser Zeit geschlossen.
Danach freuen wir uns, gestärkt, erholt und mit neuem Elan für alle Wünsche, Fragen und Anliegen da zu sein und mit Euch und Ihnen in die Welt der Heilpflanzen einzutauchen!